1. Weltkrieg

Anfang August 1914 brach der erste Weltkrieg aus. Der bereits 1912 geschlossene Vertrag verpflichtete Josef Suwelack im Mobilmachungsfall zum Flugzeugführer und die in seinem Besitz befindlichen Flugzeuge, sowie die angestellten Monteure der Heeresverwaltung zur Verfügung zu stellen. Die Inspektion versuchte Josef als Landsturmpflichtigen einzuziehen, allerdings ließ er sich den Vertrag erneut vom Generalleutnant und Inspekteur in Berlin bestätigen. Vom Beginn des Krieges bis hin zu seinem Tod im September 1915 schrieb Suwelack regelmäßig Briefe, die von seinen Einsätzen in der Feldfliegerabteilung 24 handeln.

 

Am 15. August 1914 rückte er in Richtung Frankreich aus. Etwa zwei Wochen später landet er als erster Flieger in Reims und wird dort der Feldfliegerabteilung 24 beim 19. Armeekorps zugeteilt. In einem seiner Briefe berichtet er über einen neuen Flugapparat und versucht seinen Eltern die Sorge zu nehmen, getroffen zu werden, da er nur in sehr großen Höhen Einsätze fliegt. Solche Aufklärungseinsätze gehören zu den üblichen Tätigkeiten, die Suwelack in der Feldfliegerabteilung übernahm. Ab September berichtet er in weiteren Briefen von verschiedenen Einsätzen. Schon im Oktober 1914 bekam Suwelack das Eiserne Kreuz für seine riskanten Aufklärungsflüge verliehen.

Tod

Josef Suwelack ist am Montagmorgen, den 13. September 1915, im Einsatz gefallen. Da ihm bewusst war, wie riskant seine Aufklärungsflüge sind, schrieb er einen Tag vor seinem Tod einen Abschiedsbrief, für den Fall, dass ihm etwas zustoßen könnte.

Die Umstände um seinen Tod sind bis heute nicht ganz eindeutig geklärt. Die französische Zeitung Le Matin schrieb am 16. September 1915, dass nach einem sehr heftigen Luftkampf ein deutsches Flugzeug abgeschossen worden ist. Das Flugzeug stürzte nach dem Gefecht mit einem englischen Flugzeug ab und die Insassen seien dabei gestorben. Laut dem offiziellen Bericht der englischen Armee starben beide durch Schussverletzungen.

Der amerikanische Historiker A.E. Ferko hat zu Beginn der 90er Jahre eine Reproduktion eines Fotos vom deutschen Flugzeug, welches 1915 in England aufgenommen worden ist, untersucht.

A.E. Ferko vermutet in seinem Brief, dass Josef Suwelack und Leutnant Teichmann nicht, wie es der offizielle Bericht der Engländer nahelegt, während des Fluges erschossen wurden, sondern erst am Boden durch Soldaten zu Tode kamen. Diese Vermutung deckt sich mit der Äußerung von Lord Dowding in der Biografie von Robert Wright „Dowding and the Battle of Britain“:

Bei eigentlichen Luftkämpfen in jener Zeit holte die 16. Staffel nur ein feindliches Flugzeug herunter. Es landete sicher hinter den britischen Linien. »Der Pilot und der Beobachter wurden dann von vorbeikommenden Soldaten kaltblütig erschossen«, sagt Dowding über diesen Vorfall, der ihn noch heute zornig macht. »Ich holte ihre persönliche Habe ab, soweit sie nicht vom Intelligence Service – beschlagnahmt wurde, und ließ sie mit einem improvisierten Fallschirm hinter der Front abwerfen, zusammen mit der Mitteilung, wo die zwei Flieger beerdigt wurden.«
Eines der wenigen Erinnerungsstücke, die Dowding aufbewahrt hat, ist der Nachrichtenbeutel, den die Deutschen einen Tag später abwarfen und in dem sie den Erhalt seiner Nachricht bestätigten. Rund 40 Jahre später, lange nach dem zweiten Weltkrieg, erhielt Dowding zu diesem Vorfall einen Brief aus Deutschland. Anscheinend war die Nachricht, die er den Deutschen geschickt hatte, etwas verstümmelt worden. Wie er später erfuhr, war die deutsche Luftwaffe der Meinung gewesen, wenn sie jemanden ihrer Leute, die in Gefangenschaft geraten waren, ungerecht behandelt glaubte, brauche man nur eine Nachricht an Major Dowding abzuwerfen, der sofort für Abhilfe sorgen würde.“