Familie
Möglichkeiten durch den Fleiß des Vaters
Der Vater des Aviators, Jos. Suwelack sen. Ist schon im Jahr 1855 mit nur fünf Jahren Vollwaise. Er wird vom Schicksal gezwungen, einen guten Beruf zu erlernen und widmet sich zunächst der Landwirtschaft, deren Management er in der Verwaltung großer Landgüter erlernt, danach geht er in die Höhere Lehranstalt für Molkereiwesen nach Mecklenburg-Schwerin, wo in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts die industrielle Verarbeitung von Milch erlernt, die er alsbald in Billerbeck mit der Gründung der Billerbecker Dampfmolkerei anwendet. In 40 Jahren seiner Tätigkeit schafft er es bis zum größten milchverarbeitenden Betrieb in Deutschland. So schafft auch den finanziellen Rahmen für die kühnen Pläne seines ältesten Sohnes. Die Mutter des Aviators, Tochter eines angesehenen Billerbecker Beamten, ging vor der Heirat mit dem Molkereidirektor durch verschiedene klösterliche Schulen und erlernte die für die Zeit übliche Hauswirtschaft. Sie überlebte sieben ihrer zehn Kinder, auch den elf Jahre jüngeren Bruder Josefs, der ihm in die Fliegerei folgte und 1941 in der Ukraine fiel.
Josef wuchs als ältester Sohn der Familie mit sieben Geschwistern auf. Zwei seiner Geschwister starben bereits kurz nach der Geburt. Sowohl der Neubau seines Elternhauses und der im Jahr 1899 neu eingeweihte, größere Molkereibetrieb, also der Erfolg des Vaters haben den jugendlichen Josef sehr geprägt. Die Eltern bemühten sich, ihrem Ältesten eine gute schulische Ausbildung zuteil werden zu lassen, so schickten sie ihn u.a. auf das Augustianum in Gaesdonk am Niederrhein und auf das Arnoldinum in Steinfurt. Seine Ausbildung war ebenso bunt wie vielfältig, Milchwirtschaft im väterlichen Betrieb, die Technische Hochschule Darmstadt und die Kunstakademie Düsseldorf sind als Ausbildungsstätten des jungen Billerbeckers zu nennen, seine vielfältigen Interessen in seiner umtriebigen Zeit mündeten schließlich im gehaltenen Versprechen „Ich mach‘ das wie die Wrights!“, auf dem Billerbecker Tennisplatz. Auch der Tennissport war damals ganz jung in Deutschland, für Josef eine Ehrensache, dass er auch hier Trophäen nach Hause holte.
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