Feldfliegerabteilung 24

Auf dem Flugplatz Großenhain wurden in den ersten Augusttagen 1914 drei Feld-Flieger-Abteilungen zu je 6 Flugzeugen und ein Etappen-Flugzeug-Park mit etwa 11 Flugzeugen aufgestellt. Die Feld-Flieger-Abteilungen 23, 24 und 29 mit vielen später berühmten Fliegern kamen an die Westfront. Hauptmann Horst von Minckwitz war als Kommandeur der Feld-Flieger-Abteilung 24 im August ins Feld gerückt, wurde aber schon bald zurückberufen. Er erhielt den Auftrag, auf dem Gelände der Königlich-Sächsischen Fliegerstation Großenhain die Königlich-Preußische (!) Flieger-Ersatz-Abteilung Nr.6 aufzubauen.

erbeutete englische Maschine 1915

Ersatzabteilungen sollten den Ersatz an Personal, Bekleidung, Ausrüstung, Bewaffnung und deren Nachschub sichern. Der Ersatzabteilung in Großenhain wurden mehrere Fliegerschulen in Großenhain, Leipzig und Wurzen angegliedert. Die Formation wuchs unter wechselnden Kommandeuren bis 1918 auf eine Personalstärke von über 5000 Mann. Auch galt die Einheit als militärische Musterformation, die häufig von hohen Militärs, Politikern, ausländischen Luftwaffenoffizieren sowie Persönlichkeiten neutraler Nationen besucht wurde. So erfolgte an der Kondor-Fliegerschule in Großenhain auch die erfolgreiche Grundausbildung von 25 der 30 delegierten österreichisch-ungarischen Pilotenschüler-Aspiranten der k.u.k. Luftfahrtruppe.

 

Angehörige der Feldflieger-Abteilung 24 (FFA 24): Walter Brandt (1889-1915), Emil Clemens, Paul Dietze, Rudolf Hasenohr, Kurt Müller (1886-1915), Otto Müller, Kurt Rösler, Meinhard Rosenmüller, Hans Schneider, Josef Suwelack, Gustav Tweer, Oskar Teichmann. Zur Abteilung gehörten einige der „Alten Adler“, unter ihnen war Josef Suwelack der „älteste“ Flieger, der bereits 1911 die Flugzeugführerberechtigung besaß. Die Beobachter, wie Oskar Teichmann, hatten keine Fluglizenz.