In den ersten zehn Jahren gab es schwierige Zeiten, die aber den weiteren Ausbau nicht verhinderten. Die positive Entwicklung der Molkerei lässt sich z.B. an der Anzahl der Milchlieferanten ablesen, die von 157 im Jahre 1885 auf 1151 im Jahre 1908 stieg. Die angelieferte Milchmenge kam aus einem Umkreis von 16 km und wuchs von 71 490 auf 6 502 125 Liter. Das 25jährige Jubiläum der Billerbecker Molkerei im Jahre 1909 war daher Anlass, die erfolgreiche Arbeit in einer Festschrift durch Richard Suwelack umfassend und kenntnisreich darzustellen.
Zahlreiche Nebenbetriebe wurden der Molkerei angegliedert: Trockenmilchwerke, eine Mühlenanlage, Getreide-, Kraftfutter- und Düngemittelverkauf, eine Obstverwertungsanlage und Eierverkauf. Im Schweinemastbetrieb wurden die Molke und andere Restprodukte verwertet. Katja Rösler erarbeitete in ihrer Masterarbeit die Erfolgsgeschichte der Molkerei bis 1909.
1910 wurde die Nährmittelfabrik GmbH gegründet, in der weitere Geschäftsfelder entstanden. Die Molkerei war daran mit 50%, Joseph und Richard Suwelack mit je 25% beteiligt. Hergestellt wurden vor allem Gebäck, Waffeln, Keks, Spekulatius – mit anderen Produkten hatte man weniger Erfolg. Absatzschwierigkeiten nach dem Krieg und die Inflation 1923 führten die Nährmittelfabrik 1924 in die Insolvenz. Die Molkerei selbst überstand die Krise unter großen finanziellen Opfern. Joseph Suwelack – inzwischen 74 Jahre alt – und sein Sohn Richard schieden 1924 aus der Geschäftsführung der Molkerei aus.
Im Jahre 1934 beging die Molkerei ihr 50jähriges Bestehen. Auch dazu erschien eine Festschrift, die Carl Knüppel verfasste. Am 19.03.1962 wurde die Molkerei aufgelöst. Auf der Generalversammlung am 23.03.1964 wurde in einem Schlussbericht ein Überblick über die Geschichte der Molkerei und die vielfältigen Ursachen für ihre endgültige Liquidierung gegeben.